Fortbildung für Kontemplationslehrende
Nada – Leere – Nichts
Die Nada – Erfahrung auf dem Weg nach Innen
6. – 9. Februar 2022, 16°° bis 13.30
Propstei Wislikofen
Fortbildung für Lehrende der Kontemplation
Warum ist dieses Thema für uns wichtig?
„Gott ist ein lauter Nichts.
Ihn rührt kein Nun noch Hier.
Je mehr du nach ihm greifst,
je mehr entwird er dir.“ (Angelus Silesius)
„Im innersten Kern unseres Wesens gibt es einen Punkt, klein wie ein Nichts, an dem Sünde und Illusion nicht zu rühren vermögen. Es ist ein Punkt der lauteren Wahrheit, ein Punkt oder Funke, der ganz Gott gehört.
Nie können wir über diesen Punkt verfügen, Gott fügt von diesem Punkt aus unser Leben. Er lässt sich nicht von Phantasien unseres eigenen Geistes erreichen, auch nicht mit gewalt-tätigem eigenem Wollen erobern. Dieser kleine Punkt der Nichts-heit und der absoluten Armut ist der Punkt der reinen Herrlichkeit Gottes in uns.“ (Thomas Merton 1915-68)
Kontemplation öffnet in unserer eigenen Tiefe einen Begegnungsraum mit dem Göttlichen. Kontemplation ist Gebet und Übung und WEG in einem. Das Wesentliche geschieht im Schweigen, wenn menschliches Wollen und Wissen-Wollen verstummt und unsere reine Präsenz in die Gegenwärtigkeit des Ewigen hinein erwacht. Was hier geschieht, ist unverfügbar Geschenk.
Die via integralis hat zwei verschiedene Übungswege zur Vertiefung spiritueller Erfahrung in der Kontemplation entwickelt: Den Weg der Schlüsselworte und den Weg des Nada.
Beide Übungswege haben als gemeinsames Fundament die Praxis des Zazen und beide berufen sich mit dem Leitwort Nada auf ein zentrales Paradigma christlicher Mystik. Jedoch: Nada lässt sich nicht „lehren“, wohl aber – als „reife Frucht des Weges“ – erfahren als innerster Kern unseres Wesens.
In diesen Fortbildungstagen gehen wir auf den bedeutungsgeladenen Kontext des Wortes Nada näher ein:
in der Bibel, als Roter Faden der Mystik, insbesondere bei Johannes v. Kreuz, sowie im heutigen christlich-buddhistischen Dialog. Wir sprechen über die Implikationen, welche das „Nichts Gottes“ für unsere Gottesbilder und unsere Beziehung zur „Letzten Wirklichkeit“ mit sich bringen.
Der Weg der Stille führt uns in Erfahrungen, in denen wir die Grenze dessen erreichen, was menschliche Sprache über das göttliche Geheimnis auszudrücken vermag. Philosophisch gesehen steht das Nada dem buddhistischen Begriff der Leerheit nahe, es ist aber nicht identisch. Was sind Merkmale einer echten Nada-Erfahrung?
Der Lassalle-Kontemplationsschule ist es ein zentrales Anliegen, dass Lehrende, welche Schülerinnen und Schüler begleiten, nicht nur den religionsgeschichtlichen Hintergrund von Nada kennen sondern durch eigene Erfahrungen um die Herausforderungen wissen, welche die beiden Vertiefungswege jeweils mit sich bringen. Denn mit Nada unterwegs zu sein ist kein Sonntagsspaziergang! Kontemplation ist ein spiritueller Weg, der uns verändert.
Arbeitsweise
Tagesablauf mit regelmässigem Rhythmus von Kontemplation, inhaltlichen Impulsen, persönlicher Reflexion und Lernpartnerschaften.
Diese Weiterbildungstage sind als Kontemplationstage konzipiert mit Zeiten gemeinsamen Schweigens.
Zielgruppe
Lehrerinnen und Lehrer der Lassalle-Kontemplationsschule als persönliche Fortbildung ohne das Ziel der Lehrerlaubnis Stufe ll und als Vorbereitung für Stufe II
Leitung
Bernhard Stappel, Kontemplationslehrer,
Spirituelle Leitung bis 2020 (0049 761 897 846 88)
Margrit Wenk-Schlegel, Kontemplationslehrerin,
spirituelle Leitung ab 2020 (071 288 65 88)
Kosten
Kurs: CHF 200.-
Pension : CHF 375.- EZ/VP, CHF 330.- DZ/VP
Information über das Curriculum der Stufe II
Diese Fortbildungstage 2022 sind ein Pflichtmodul für Lehrende der Stufe I um die Lehrerlaubnis Stufe II (Aufnahme von Schüler und Schülerinnen) zu beantragen.
Der Weg der Schlüsselworte
Kontemplationswoche mit Vorträgen über Schlüsselworte
Zielgruppe
Übende der Kontemplation
Lehrerinnen und Lehrer der Lassalle-Kontemplationsschule via integralis
Wo warst du, als ich die Erde gegründet?
Die Lassalle-Kontemplations-Schule via integralis bietet einen Weg der spirituellen Schulung an, der uns befähigt, die Schätze unserer eigenen christlichen Tradition zu heben. Angeregt durch die Koanschulung aus der Zentradition haben unsere ‚Gründereltern‘ Pia Gyger und Niklaus Brantschen zusammen mit Hildegard Schmittfull schon früh begonnen, einen Schulungsweg mit kernigen Sätzen aus der Bibel zu gestalten. Diese Worte aus der biblischen Tradition wollen in die Tiefenerfahrung führen und gleichzeitig befähigen, der Erfahrung Ausdruck zu geben.
Voraussetzung für die Möglichkeit, den Einweihungsweg mit Schlüsselworten zu gehen ist eine klare Entschiedenheit, den Weg zu gehen und sich in ein Lehrer*in-Schüler*in – Verhältnis einzulassen. In der Aufnahmefeier verpflichten sich beide Seiten, verbindlich miteinander auf diesem intensiven Schulungsweg zu bleiben im Wissen, dass er durch Höhen und Tiefen des Menschseins führt.
Selbstverständlich sind zu dieser Kontemplationswoche alle Menschen willkommen, die auf dem kontemplativen Weg sind, ohne Schüler oder Schülerin zu sein!
Leitung
Margrit Wenk-Schlegel, Kontemplationslehrerin und Therapeutin (Tel: 071 288 65 88)
Charlie Wenk-Schlegel, Theologe (Gottesdienste)
Assistenz: Hedy Grossenbacher, Jannah Schraner, Adrian Zimmermann
Anmeldung und Kosten
Kurs: Dana (Gabe für die Lehrenden, Selbsteinschätzung)
Pension: MBZ: CH 587.-/ DZ: 330.- / EZ, falls verfügbar 917.-
Ziele der Weiterbildungswoche 2020
- Die Vorträge zu den Schlüsselworten wollen nicht ‘Lösungen‘ anbieten sondern in die innere Auseinandersetzung mit ihnen führen
- In den Vorträgen wird die innere Dynamik, die aus dem Umgang mit Schlüsselworten entstehen kann, angesprochen und verständlich gemacht
- Zentral ist auf jeden Fall das Sitzen in der Stille im Loslassen aller Vorstellungen und alles Gehörten
- In den Einzelgesprächen geht es um das Üben einer bewussten Ausdrucks- und Sprachfähigkeit
- Die Kontemplationslehrenden treffen sich täglich in Lerngruppen für den Austausch und die Auseinander-setzung mit dem Schlüsselwort und möglichen Demonstrationen dazu.
Arbeitsweise
Der Tagesablauf gestaltet sich im gewohnten Rhythmus der Kontemplationswochen mit regelmässigem Wechsel von Kontemplation, Gehmeditation, inhaltlichen Impulsen, Gottesdiensten.
Für Kontemplationslehrer*innen gibt es täglich einen Austausch in den Lernpartnerschaften.
Diese Weiterbildungstage sind als Kontemplationswoche konzipiert und daher im Schweigen (ausser in den Lerngruppen).
Information über das Curriculum der Stufe II
Die Weiterbildungstage 2020 sind ein Pflichtmodul für Lehrende der Stufe I für den Antrag um die Lehrerlaubnis Stufe II (Aufnahme von Schüler und Schülerinnen und deren Begleitung mit Schlüsselworten).
Der Schatten in uns
- Zielgruppe
- Langjährig Übende der Kontemplation
- Lehrerinnen und Lehrer der Lassalle-Kontemplationsschule via integralis
Leitung
Gabriele Geiger-Stappel, Dr. med., Kontemplationslehrerin , Zen Assistenzlehrerin und Psychotherapeutin
(Tel: 0049 761 897 846 88)
Margrit Wenk-Schlegel, Kontemplationslehrerin und Therapeutin (Tel: 071 288 65 88)
Assistenz: Charlie Wenk-Schlegel, Theologe
Warum ist dieses Thema für uns wichtig?
„Schattenarbeit hört nie auf… In dem Masse, wie unsere Arbeit mit dem Schatten subtiler wird und tiefer geht, werden wir klarer und können das Licht des Gewahrseins immer heller in uns scheinen lassen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten – und wir wollen beides einbeziehen.“ (Ken Wilber)
„Für die Schattenseiten anderer Menschen zeigen wir Interesse, die eigenen dagegen wollen wir nicht sehen. Sehr zu unserem Nachteil, denn mit unserem Schatten unterdrücken wir auch ein grosses Potential an Lebensmöglichkeiten.“ (Verena Kast)
„Psychotherapie und Schattenarbeit gehören zu den wichtigsten Beiträgen, die der moderne Westen zu den Bemühungen um eine transformatorische Praxis geleistet hat. So tief ihr Ver-ständnis von spiritueller Entwicklung auch gehen mag, dem psychodynamischen Schatten wenden sich die alten spirituellen Traditionen nicht in angemessener Form zu. … Das führt nur allzu oft dahin, dass Praktizierende höhere Bewusstseins-zustände ohne eine entsprechend gründliche und bewusste Integration ihrer ‚dunklen‘ Seite verwirklichen.“ (Ken Wilber)
Schattenarbeit gehört seit ihrer Gründung zum Weg der Via Integralis. Vor allem Pia Gyger hat dieses Thema pionierhaft seit vielen Jahren eingebracht. Zusammen mit Anna Gamma hat sie im Lassalle-Institut dazu explizit Tools entwickelt, u.a. den Kurs „Von der Kernverletzung zur Kernkompetenz“. Dieser Kurs wurde in vergleichbarer Form unter dem Titel „Wenn Wunden zu Schönheit reifen“ von H. Schmittfull und M. Wenk-Schlegel über Jahre angeboten und in Kursen für Paare von G. Geiger-Stappel und B. Stappel integriert.
Der Lassalle-Kontemplations-Schule via integralis ist es ein zentrales Anliegen, dass Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schülern begleiten, eine Sensibilität entwickeln im Umgang mit eigenen und fremden Schattenanteilen. Die Dynamik der Begleitung aktualisiert auf beiden Seiten Schattenaspekte (u.a. Projektion, Macht), die – ans Licht gebracht – der Transformation dienen.
So sind auch explizit Übende der Kontemplation eingeladen im Wissen, dass Schattenarbeit zum kontemplativen Reinigungsweg existentiell dazugehört.
Ziele der Fortbildungstage 2021
Die Schattendynamik verstehen auf der psychischen Ebene und im Zusammenspiel mit transpersonalen Impulsen
Sensibilisierung für die eigenen Schatten und deren Integration (Übungen)
Einüben einer bewussten Sprachfähigkeit in Lerngruppen
Für Lehrende: Umgang mit Schattenthemen in der spirituellen Begleitung
Arbeitsweise
Tagesablauf mit regelmässigem Rhythmus von Kontemplation, inhaltlichen Impulsen, thematischen Übungen mit persönlicher Reflexion und Lernpartnerschaften.
Die Lehrenden in Fortbildung haben eigene Lerngruppen.
Diese Weiterbildungstage sind als Kontemplationstage konzipiert mit Zeiten gemeinsamen Schweigens.
Daten, Kursort, Anmeldung und Kosten
Sonntag, 10.10. 2021 um 18°°
bis Mittwoch, 13.10. 2021 um 13.30
Propstei Wislikofen, 5463 Wislikofen
056 201 40 40, info@propstei.ch/ www.propstei.ch
Kurskosten: CHF 200.-
Pensionskosten : CHF 375.- EZ/VP, CHF 330.- DZ/VP
Information über das Curriculum der Stufe II
Die Fortbildungstage 2021 sind ein Pflichtmodul für Lehrende der Stufe I um die Lehrerlaubnis Stufe II (Aufnahme von Schüler und Schülerinnen) zu beantragen.